MSH, Lutherstadt Eisleben. Deutlich über 200 Demokratinnen und Demokraten versammelten sich am heutigen Samstag um 14:00 Uhr auf dem Marktplatz der Lutherstadt Eisleben, um gemeinsam und friedlich für Demokratie und gegenseitige Achtung sowie Solidarität ein Zeichen zu setzen.
Das Motto der Veranstaltung für das ein Eislebener Bündnis mit Unterstützung des Bündnisses „Sangerhausen bleibt bunt“ aufrief lautete: "Demokratisch. Solidarisch. Vielfältig."
Hintergrund der Veranstaltung war ein im Januar diesen Jahres bekannt gewordenes Treffen von Rechtsextremen aus der AfD und der Wertunion der CDU, in denen Pläne zur Ausweisung und Vertreibung von Menschen aus Deutschland besprochen wurden.
Pünktlich um 14:00 Uhr eröffnete Kristian Cierpka Reisch vom Sangerhäuser Bündnis "Sangerhausen bleibt bunt" die Veranstaltung.
Als erster Redner erhielt der Bürgermeister der Lutherstadt Eisleben Carsten Staub für seine Rede und Haltung Applaus von den Zuhörerinnen und Zuhörern.
Anschließend sprach die junge Lucienne Balke, Kreisschülersprecherin in Mansfeld-Südharz den Anwesenden mit ihrer Rede emotional aus dem Herzen. Ihre Rede veröffentlicht die Mansfeller Zeitung hiermit unten stehend.
In einem längeren Beitrag verdeutlichte anschließend nochmals ein Geschichtslehrer aus Halle die Ereignisse, die zum Untergang der Weimarer Republik und zum dann aufkommenden Faschismus in Deutschland geführt hatten.
Als letzter Redner trat ein Schauspieler aus dem
Theater Eisleben ans Mikro. Oliver Beck, Schauspieler am selbigen Schauspielhaus, stellte am Anfang seines Beitrages nochmals klar, dass das worüber sich führende Vertreter der AfD nach der letzten Demo in Sangerhausen am 27. Januar beschwert hatten, dass man auch als öffentlich gefördertes Theater selbst verständlich für Offenheit, Toleranz und Demokratie sowie Menschlichkeit eintreten kann und es sogar muss. Er schloss seine Rede mit einem Gedicht des bekannten Kabarettisten Hanns-Dieter Hüsch -
„Das Lied vom Runden Tisch“
Rede von Lucienne Balke
"So hat es damals auch angefangen, dass die jungen Deutschen sich so schnell anstecken können, von den anderen und aufgehetzt werden" ein Zitat von Margot Friedländer - eine Überlebende des Holocausts. Sie ist 1921 in eine jüdische Familie in Berlin geboren. Wie viele andere auch, hat sie sich während des Holocausts versteckt, wurde jedoch 1944 gefunden und in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Seit 2009 betreibt sie als Zeitzeugin zum Beispiel in Schulen Aufklärungsarbeit. Aufklärungs- und Aufmerksamkeitsarbeit betreiben wir heute auch.
Ich - wir setzen hier ein Zeichen. Ein Zeichen gegen den politischen und gesellschaftlichen Rechtsruck. Wir zeigen Solidarität mit allen Betroffenen und stärken unsere demokratische Zivilgemeinschaft.
Ich Lucienne Balke finde es als Kreisschülersprecherin in Mansfeld Südharz besonders wichtig, Jugendliche aufzuklären, da wir die nächste Generation sind und die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen sollten.
Also auf ein friedliches Treffen für unsere Zukunft.