Politik
Gesundheit ist keine Ware
Öffentliche Diskussion mit Politikern der Partei DIE LINKE zum Thema "Gesundheit und Gesundheitspolitik" im Hettstedter Ratskeller
29. April 2019
29.04.2019
Hettstedt. Das Bündnis gegen Pflegenotstand MSH hatte am 25.04.2019 um 18 Uhr nach Hettstedt in den Ratskeller zum Gespräch und zur öffentlichen Diskussion mit Politikern der Partei DIE LINKE zum Thema "Gesundheit und Gesundheitspolitik" geladen. Die Fraktion DIE LINKE im Landtag von Sachsen-Anhalt, namentlich Stefan Gebhard, Parlamentarischer Geschäftsführer und Kulturpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion, lud daraufhin zur Auftaktveranstaltung der Gesprächsreihe "Gesundheit im Dialog" zur öffentlichen Veranstaltung ein.
Begrüßt werden auf Seite der Politik konnten neben einigen anderen interessanten Gästen Birke Bull-Bischoff als Bundestagsabgeordnete, Swen Knöchel als Vorsitzender der Enquete-Kommision im LT von Sachsen-Anhalt und seine Mitarbeiterin Grit Kumar sowie Dagmar Zoschke als Gesundheitspolitische Sprecherin im LT von Sachsen-Anhalt. Außerdem waren der Geschäftsführer und der Personalleiter der Sozialstation Hettstedt als kommunale Einrichtung und das Bündnis gegen Pflegenotstand MSH als Gäste geladen.
Swen Knöchel stellte ausführlich und interessant die Arbeit der Enquete-Kommision im LT vor. Dagmar Zoschke ergänzte einige Punkte aus ihrer Sicht als Gesundheitspolitische Sprecherin. Es gab viele Diskussionspunkte, vor allem zur Frage einer möglichen Rekommunalisierung verkaufter Einrichtungen in MSH und Sachsen-Anhalt. Als Vorbild für den altenpflegerischen Bereich gilt die gute Arbeit der Sozialstation Hettstedt.
Viel für und wider wurde diskutiert und dass die Umsetzung dieses Grundgedankens noch ein langer aber am Ende lohnenswerter Weg sei. Das Bündnis gegen Pflegenotstand stellte in Kurzform seine Tätigkeit vor und die Widerstände, die bei der Bündnistätigkeit oft überwunden werden müssen vor. Es gab kurze Erklärungen zum Aufbau des DRG-Systems und allgemein zu Gehaltsstufen und tariflicher Lohnzahlung. Sowohl Stefan Gebhard als auch unsere Bundestagsabgeordnete Birke Bull-Bischoff lobten die oft schwierige Arbeit unseres Bündnisses. Birke erläutere auch, wie sie auf uns aufmerksam wurde und durch die Teilnahme an unseren Veranstaltungen mehr Einblick in Umstände und Zustände bekam, die nicht allgemein verfügbar sind.
Es ging im Verlauf der Veranstaltung um die Themen Ärztemangel, vor allem im ländlichen Raum, die Möglichkeit von Gemeindeschwestern und medizinischen Versorgungszentren(MVZ). Das Thema Pflegenotstand und die Suche nach Fachpersonal und die Ausbildungsbedingungen in den Pflegeberufen und verwandten Berufen wurden diskutiert und einige schildertern ihre mehr oder weniger guten Eindrücke im Aufnahmebereich der Kliniken und bei ihren zuständigen Hausärzten und auch Krankenkassen.
Fakt ist, das DRG-System muss weg. Auf längere Sicht ist auch die Rekommunalisierung verkaufter Gesundheitseinrichtungen ein durchaus erstrebenswertes Ziel. Am allerwichtigsten ist die gute und fachgerechte Versorgung der hilfsbedürftigen Patienten.
Gesundheit ist keine Ware.
Ralf Neumann